Zunahme der Lkw-Fahrten durch DHL auf der B16 - Lärm- und Abgasproblematik

Verkehr

80 % der von der A9 kommenden LKW werden wieder Richtung Westen zur A9 zurück und somit 2x pro Tag an Weichering vorbeifahren. Abhängig vom Paketaufkommen kann dies schwanken zwischen Normalbetrieb und Auslastung des Paketzentrums (z.B. im Weihnachtsgeschäft).

Lkw-Verkehr

Quelle: aktuelle Lkw-Zahlen der B16 aus https://www.baysis.bayern.de/web/content/verkehrsdaten/SVZ/strassenverkehrszaehlungen.aspx?strasse=B&landkreis=&nummer=16&buchstabe=&bauamt=0912&regbez=1&jahr=2015 Die Zahlen zum DHL-Verkehr sind aktuell noch eine Schätzung und beruhen auf die Planung (Paketzahlen, Andockschleusen) übertragene Zahlen von vergleichbaren Paketzentren und Aussagen zum Lkw-Aufkommen von DHL. Die konkreten Planungs-Zahlen für den Standort Weichering haben wir derweil offiziell angefragt.


Abgas

Der deutlich gesteigerte Lkw-Verkehr auf der B16 in Richtung IN und ND wird außerdem zu einer mittleren Zunahme der Lkw-bedingten Emissionen an Feinstaub und Stickoxiden um 75 bis 120 % führen. Ein Standort direkt an der A9 würde der Region 10 und insbesondere zehn Ortschaften an der B16, 15.300 bis 24.800 Lkw-Kilometer und damit ca. 4.600 bis 7.400 Liter verfahrenen Diesel am Tag ersparen (berechnet mit 16 km von PZ zu A9 und 30 L/100 km), da ca. 80 % der Lkw zur A9 fahren werden - der Rest Richtung Westen. Bei rund 300 Betriebstagen im Jahr bedeutet das eine vermeidbare CO2-Menge von 3.590 bis 5.820 Tonnen im Jahr! 


Lärm

Ein Lkw hat in 5 m Abstand einen Lärmpegel von ca. 85 Dezibel (dB). Der Lärmpegel verringert sich um 6 dB bei Verdoppelung des Abstands, so dass noch in 900 m Entfernung der Lärmpegel ohne Schutzmaßnahmen 40 dB beträgt und zu einer gestörten Nachtruhe führt - laut Weltgesundheitsorganisation kann eine nächtliche Lärmbelastung ab 40 Dezibel gravierende Folgen haben.

Lärm und Abstand

Damit sind in Richtung B16 gelegenen Randbebauungen der anliegenden Ortschaften von Lkw-bedingten Lärmereignissen betroffen - d. h. je nach Lage eine mehr oder weniger deutliche Beeinträchtigung der Ruhezeiten bei geöffnetem Fenster. Für den Lärmschutz an der B16 ist ausschließlich der Bund zuständig (s. Fragen 4.5) - zusätzlicher Lärmschutz würde nur begleitend zu dem geplanten Ausbau verwirklicht werden. Die gegenwärtigen Lärmereignisse durch Lkw und deren DHL-bedingte Zunahme, kann den obigen Diagrammen entnommen werden. Die Betrachtung beschränkt sich auf Lkw, da die Lärmwirkung eines Lkw der von 25 Pkw entspricht.


Ortsdurchfahrten

Durch die hohe Anzahl der LKWs ergeben sich unter Umständen weitere Probleme, da an der B16 keine Rasthof-Infrastruktur wie an der Autobahn vorhanden ist. Es sollen zwar Parkplätze für LKWs am Paketzentrum entstehen, ob diese bei Auslastung und steigendem LKW-Aufkommen ausreichend sein werden damit die Fahrer ihre geforderten Ruhezeiten einhalten können, ist unklar.

Von anderen Paketzentren wurden folgende Probleme berichtet:

  • Ein- und Durchfahrten in die Ortschaft
  • Parkende LKWs im Ortsgebiet
  • Fahrer hinterlassen Müll und Exkremente
  • Die schweren Fahrzeuge zerstören Gehwege

Leider ist ein generelles Einfahrverbot der LKWs in die Weicheringer Ortschaft rechtlich nicht möglich (siehe Fragen).